Freitag, 5. März 2010

Die unendliche Pechstein - ein Kommentar

Wie ging der Spruch mit dem Ende und dem Schrecken nochmal? Ist mir entfallen. Nur gut, das ich da nicht der Einzige bin, dem Wortlaut und Sinn dieser Weisheit offensichtlich abgehen.

Während unsere Lieblingsrekordolympionikin Claudia Pechstein den professionellen Umgang mit der Opferrolle beweist, arbeitet die nationale Anti-Dopingagentur NADA gemeinsam mit dem BKA an einer unschönen Demontage ihres Denkmals.
Ich will Pechstein nicht in Schutz nehmen. Wer ihre auffälligen Werte ausschliesslich auf physische Anomalien zurückführen möchte, kann das gerne tun. Als Trost für soviel Leichtgläubigkeit spende ich ein Live-Strong-Bändchen. Ein Talisman mit fast dopingfreiem Hintergrund.

Nur: Was haben die Dopingfahnder, die ihre Wohnung in Diensdorf-Radlow (Brandenburg) gestern morgen durchsuchten - und dabei zum Unbehagen Pechsteins ordentlich Dreck hinterliessen - eigentlich erwartet? Dass sie aufgearbeitetes Eigenblut im Kühlschrank finden? Marke Fuentes on Ice? EPO-Flaschen in der Tiefkühltruhe? Ein detailliertes Doping-Protokoll - vielleicht unter "Eigene Datein / Claudia / *GEHEIM* / Doping-ToDo"?!?

Ich finde es doch sehr fragwürdig, mit einem Personal von 10 BKA-Beamten dort aufzuschlagen. Medienwirksam könnte man sagen, Populismus im Antidopingkampf wäre allerdings passender.
Die Deutsche Eisschnelllaufgemeinschaft (DESG) sonnt sich im Glanze der Goldmedaillen von Vancouver, während im Schatten der strahlenden Sieger die Debatte um Doping im deutschen Eisschnelllauf weiter allein auf Pechsteins Rücken ausgetragen wird - auch wenn nun weitere Verdachtsfälle bekannt werden.

Pechstein hat alles versucht, auch die Medien instrumentalisiert, um ihre letzte sportliche Chance zu bekommen. Sie ist auf ganzer Linie gescheitert. Und nun kehrt sich das Spiel um.

Wen wundert´s da, dass man Pechstein ein derart hohes Aggressionspotential zutraut - und die Hausdurchsucher vorsichtshalber gleich mit kugelsicheren Westen austattete!

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