Dienstag, 2. März 2010

Nach den Spielen ist vor der Spielen


Die olympischen Winterspiele von Vancouver sind Geschichte. Doch der Sportkalender sieht direkt das nächste Großereignis vor: Die Winter-Paralympics starten am 12. März.
Groß an diesem Ereignis ist allerdings eher die sportliche Leistung der Athleten mit Behinderung - während sich die Medien in ihrer Berichterstattung in Zurückhaltung üben.

Anfang Februar dieses olympischen und paralympischen Jahres hat der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS), Friedhelm Julius Beucher, einen offenen Brief an die Medien gerichtet. Darin fordert Beucher vor allem eins: Eine Berichterstattung über den Behindertenleistungssport, die den Leistungen der Athleten gerecht wird.



Man kann ihm in einem Punkt nur recht geben: Während Publikumsmagneten wie die Fusballbundesliga in TV, Print- und Onlinemedien omnipräsent sind, sucht man vergebens nach Berichten über Behindertensport - wenn nicht gerade die Paralympics anstehen.

Das wirft die Frage auf, warum der Behindertenleistungssport von Redaktionen quer durch die verschiedenen Medien ignoriert wird. Liegt es daran, dass es keine Stars gibt? Schon möglich. Allerdings werden Stars nicht zuletzt von den Medien selbst gemacht. Die notwendigen Leistungen werden sehr wohl geboten. Und auch die Geschichte drumherum, wie im Fall von Andrea Eskau. Die Thüringerin will Geschichte schreiben mit ihrer Teilnahme an den Winterparalympics - nachdem Sie bereits bei den Sommerparalympics in Peking Gold im Handbike-Marathon gewonnen hat.

Liegt es an Berührungsängsten, an Hemmungen im Umgang mit körperlicher Behinderung? Aus Unsicherheit versuchen viele Journalisten, die Behinderung in der Darstellung zu kaschieren - dabei ist doch gerade die sportliche Leistung mit der Behinderung bewundernswert.

Hört selbst, was Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands, dazu sagt.

Interview mit Friedhelm Julius Beucher zum Thema Behindertenleistungsport in den Medien

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