In der letzten Woche riefen die Fans der Kölner Haie zur Aktion "Alarmstufe Rot" auf. Zum Derby gegen Düsseldorf in der heimischen Arena sollen alle Fans mit roten Mützen, Schals und Trikots kommen, um den Spielern die gefährliche Situation in der Liga vor Augen zu führen: die Haie stehen in der Tabelle der DEL nur auf Rang 10 und es droht sogar das Verpassen der Qualifikation für die Pre-Playoffs.
Doch "Alarmstufe Rot" besteht nicht nur in sportlicher Hinsicht, denn am letzten Wochenende wurde publik, dass den Kölner Haien die Insolvenz droht.Von einer finanziellen Lücke in der Größenordnung von 500.000 €uro ist die Rede. Und diese Summe muss binnen eines Monats aufgebracht werden, um die Insolvenz zu vermeiden. Insgesamt sollen die Verbindlichkeiten bei rund 1,5 Millionen Euro liegen. Auf ihrer Homepage veröffentlichten die Haie eine Erklärung in eigener Sache:
Die Kölner Haie befinden sich aktuell in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Phase. Die Geschäftsführung sowie die Sport Holding Cologne GmbH als Gesellschafterin arbeiten mit Hochdruck an Lösungen für diese finanziellen Schwierigkeiten.
Umsatzrückgänge in den letzten Monaten im Bereich Ticketing, Merchandising, Hospitality und Sponsoring bedrohen die Liquidität des KEC. Kurzfristig geht es darum, die Zahlungsfähigkeit der Haie zu sichern.
Um die Zahlungsfähigkeit zu erreichen kontaktierten die Vereinsverantwortlichen zunächst den Oberbürgermeister der Stadt Köln, Jürgen Roters. In Gesprächen mit KEC-Geschäftsführer Thomas Eichin sagte er Hilfe zu: „Ich bin gerne bereit, jede Aktion des KEC zur Gewinnung von Sponsoren oder Unterstützern persönlich und mit allen Kräften zu fördern.“ Eine Beteiligung der Stadt an der Nachwuchsarbeit wird geprüft. Dem Wunsch nach finanzieller Hilfe kann die Stadt Köln laut Roters mit Blick auf europäisches Recht nicht nachkommen.
Neben Roters setzt sich auch der Wirtschaftsdezernent der Stadt Köln, Dr. Norbert Walter-Borjans, für die Haie ein und spricht von ersten Hoffnungsschimmern: „Ich habe in den vergangenen Tagen schon zahlreiche Gespräche mit möglichen Geldgebern geführt. Und da ging es nicht um Unterstützungsunterschriften, sondern um Geld. Auch heute klingelte schon mehrfach deswegen bei mir das Telefon. Es gibt also gute Signale. Und der Verlauf der Gespräche macht mich zuversichtlich, dass die Mission ‚Rettet die Haie!’ funktionieren kann."
Eichin äußerte nach den Treffen mit den Stadtoberen zufrienden: "Kurzfristig wurde uns signalisiert, dass die Stadt Köln alles dafür tun wird, damit wir die Saison zu Ende spielen können."
Um die Zahlungsfähigkeit der Haie zu sichern wurden viele Aktionen gestartet. Besonders engagiert zeigt sich das offizielle Fanprojekt der Kölner Haie. Das Motto lautet: „Lasst uns unsere Haie retten!“ Für die Rettung werden zum Preis von 15€ rote T-Shirts mit dem Aufdruck „Wir sind Haie“ verkauft. Mehr als zwei Drittel des Preises kommen dabei der Rettung der Haie zu Gute. Die Shirts werden unter anderem online, bei Heimspielen der Haie und beim Spiel des 1.FC Köln gegen den FC Bayern München zum Kauf angeboten.
Eine großer Erfolg ist auch die Gründung einer Facebook-Gruppe. Über 1.500 Mitglieder traten der Gruppe schon bei.
Der Gründer der Gruppe, Armin Höhner, ging noch einen Schritt weiter. Er gründete mit Anja Hinz den Fanclub "Rettet den KEC". Über die Homepage www.rettet-den-kec.de können sich Interessenten anmelden. Alle Mitglieder sind dazu aufgerufen für den klammen Eishockey-Club zu spenden. Über ihren Twitter Account danken die Organisatoren jedem Spender und haben deshalb viel zu tun, denn schon am Samstag Abend sagten knapp 400 Mitglieder Spenden in Höhe von 30.000 €uro zu. Das Geld soll in Form von Sponsoring in den Verein fließen, zum Beispiel in den Kauf einer Werbebande.
Mehr Informationen zum Kampf der Haie-Verantwortlichen und der Haie-Fans gegen die drohende Insolvenz gibt es am Montag, 1.März, im Bewegungsmelder: ab 18 Uhr auf Kölncampus über www.koelncampus.com oder 100,0 UKW.
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