Dienstag, 9. Februar 2010

TV-Tipp 2:Investigativer Journalismus im Ersten


Heute Abend also "Mission Gold - Die Blutspur der Dopingbetrüger" im ZDF (siehe auch nächster Post).

Aber nicht nur das Zweite Deutsche Fernsehen gestattet sich ein "Feigenblatt Dopingberichterstattung" bevor die Olympiade abgefeiert wird. Auch die ARD hat ihrem Doping-Experten Hajo Seppelt (wie schon bei vor der Leichtathletik-WM in Berlin) einen Sendeplatz zu später Stunde zugewiesen. In der letzten Nacht lief "Geheimsache Doping - Eiskalter Betrug".

Die Dokumentation zeigt unter anderem, dass sich die Spitzensportler - nachdem Doping mit Erythropoetin, kurz Epo, oft schon nachweisbar ist - auf ein neues Wundermittel namens S107 verlassen. In einem Beitrag zum Film heißt es:

"Die Substanz wird seit ein paar Jahren zur Behandlung von Herzleiden eingesetzt. Das Mittel soll massiv die Muskelermüdung des Sportlers reduzieren. So kann der Athlet seine Leistung um bis zu 20 Prozent steigern. S107 steht noch nicht auf der Doping-Liste. In Vancouver werden die Sportler also auch nicht darauf getestet. Im Internet kann das Präparat ohne Probleme bestellt werden. Ob das Internationale Olympische Komitee auf diese Entwicklung reagiert, ist offen."

Das Internationale Komitee wäre sicherlich eher zum Handeln gezwungen gewesen, wenn die ARD der Dokumentation einen prominenteren Sendeplatz vermittelt hätte. So wurde die Sendung immerhin in den tagesthemen und bei Beckmann angekündigt und trotz der kräftigen Unterstützung verfolgten nur 850.000 Zuschauer den Film. Vielleicht auch besser so - denn sonst würden sicherlich weniger Zuschauer der umfangreichen Berichterstattung von ARD & ZDF und ihren Digitalkanälen folgen.

Zum Glück gibt es aber die ARD-Mediathek. Dort kann man sich die sehenswerten Investigativrecherchen des mehrfach preisgekrönten Reporters Seppelt anschauen.

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